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Hotellerie heute: Comeback und Technologie-Adoption

Funktionalitäten | 19.02.2024

Die stetige Erholung nach der Krise und das anhaltende Interesse an innovativer Technologie haben 2023 die Hotellerie geprägt. Mehr über diese Entwicklungen im DACH-Raum, deren Hintergründe und die wachsende Rolle der Technologie erfahren Sie hier.

2023 war für die Hotellerie ein aufregendes Jahr.  

 

Was die Nachfrage und Zahlungsbereitschaft betrifft, scheinen die Krisentage weitgehend hinter uns zu liegen. Auch die Investition in innovative Technologie läuft vielerorts auf Hochtouren. 

 

Wie sich das konkret niedergeschlagen hat, sehen sich Marco Baurdoux und Elisha Schoppig von Hotel-Spider in diesem Livestream genauer an. 

 

Darin teilen sie aktuelle Studien, Zahlen und Fakten zum Branchen-Comeback sowie spannende Einblicke zum Thema Technologie-Adoption und zu den aktuellen Prioritäten von Hoteliers. 

 

Hier haben wir die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst. 

 

Auslastung und Nachfrage seit der Pandemie – Wie haben sie sich entwickelt und warum? 

 

Vollständiges Branchen-Comeback im Jahr 2023 

 

Laut Daten des Skift Travel Health Index 2023 hat die Beherbergungsbranche in Bezug auf Nachfrage und Zimmerpreise im Februar 2023 weltweit das erste Mal wieder das Niveau von 2019 erreicht. Ab April 2023, genau drei Jahre nach dem von der Pandemie ausgelösten Tiefpunkt, konnte die Branche die Werte von 2019 sogar übertreffen. Wenn man betrachtet, wie schwer unsere Branche getroffen wurde, ist das eine erstaunliche Entwicklung. 

 

Entwicklung der weltweiten Hotelbranche zwischen Januar 2020 und Mai 2023. 

 

Branchenentwicklung in der Schweiz und Deutschland 

 

Beide Länder verzeichnen einen ähnlichen Aufwärtstrend wie der globale Markt. Eine Besonderheit war die starke lokale Nachfrage, die schon 2020 einen Großteil der fehlenden internationalen Reisenden ersetzen konnte. Das kam besonders Ferienhotels zugute. Stadthotels litten trotz lokaler Nachfrage stärker unter der Pandemie.  

 

Ein interessanter Punkt, den es hervorzuheben gilt, ist die rückläufige Nachfrage in 5-Sterne-Häusern von 2021 auf 2022. Marco hat hierfür folgende Erklärung: „Während der Pandemie wollten sich Gäste häufiger etwas gönnen. Da sie nicht groß verreisen konnten, haben sie sich für gehobene Hotels hierzulande entschieden. Jetzt, wo die Grenzen wieder offen sind, zieht es viele wieder eher ins Ausland. Gleichzeitig haben sich die internationalen Ankünfte in der Schweiz noch nicht wieder komplett erholt. Aber das kommt noch.“ 

 

Durchschnittliche Zimmerauslastung in Schweizer Hotels von 2013 bis 2022. 

 

Insgesamt konnte die Schweizer Hotellerie eine starke Gesamtentwicklung verzeichnen, besonders von 2022 auf 2023. In dieser Zeit stieg die Zahl der Übernachtungen insgesamt um 13,8 %. Das lag besonders daran, dass die ausländische Nachfrage um 33 % angezogen hat.  

 

Entwicklung der Übernachtungszahlen in der Schweiz von 2022 auf 2023. 

 

In Deutschland war die Entwicklung ähnlich. Laut dem Statistischen Bundesamt sorgte auch hier die starke inländische Nachfrage schon 2020 zumindest für verhältnismäßig solide Sommermonate. Das kam besonders den Ferienhotels zugute.  

 

Die Stadthotellerie holte etwas langsamer auf. Das lag vor allem daran, dass laut AUMA erst 2023 wieder das komplette Messeprogramm stattfinden konnte. Auch die Normalisierung des internationalen Geschäftsreiseverkehrs hatte bis 2023 auf sich warten lassen.  

 

Entwicklung der Übernachtungen in Deutschland von 2011 bis 2023. 

 

Technologie in der Hotellerie: Welche Lösungen nutzen Hotels heute? 

 

Technologie-Adoption in der Hotellerie schreitet schon lange voran. Hier finden Sie einen Schnappschuss der aktuellen Situation. 

 

Die am meistverbreiteten Technologie-Anwendungen in Hotels 

 

Es ist wohl kaum eine Überraschung, dass Property Management Systeme (PMS) die am meisten genutzte Lösung unserer Branche sind. Laut Skift werden sie von 91 % der Hotels genutzt.  

 

Auch Buchungsmasken sind mit 64 % sehr gefragt, gefolgt vom zentralen Reservierungssystem (CRS) mit 48 %. „Es mag auf den ersten Blick seltsam wirken, dass weniger als die Hälfte der Hotels ein CRS nutzt. Das liegt aber daran, dass es besonders für große Häuser und Ketten relevant ist. Kleinere Häuser und unabhängige Hotels kommen eher ohne CRS aus.“ 

 

Überraschend war, dass derzeit nur 33 % der Hotels Channel Manager haben und auch Revenue Management Systeme (RMS) nur bei 28 % installiert sind. Das heißt, dass viele Betriebe ihre Preise noch manuell festlegen und laden.  

 

Diese Technologielösungen nutzen Hoteliers derzeit am häufigsten. 

 

Wo wird besonders stark investiert? 

 

Die Hotelbranche hat den Ruf, beim Einsatz neuer Technologien etwas träge zu sein. Das hat sich aber während der Pandemie geändert. Seit dieser Zeit setzen sich viele Hoteliers verstärkt mit dem Thema auseinander. 

 

In diese Lösungen investieren Hoteliers derzeit besonders stark.

In diese Lösungen investieren Hoteliers derzeit besonders stark. 

 

Skift fand beispielsweise heraus, dass 46 % ihr RMS wechseln oder zum ersten Mal eines implementieren wollen. Zusätzlich geben 41 % an, dass sie sich nach einem neuen PMS umsehen. 

 

„Gerade bei RMS und PMS ist ein Wechsel eine große Entscheidung. Oft bedeutet es nämlich den Umstieg von Legacy-Systemen zu cloudbasierten Lösungen. Das bringt häufig viel Arbeit und einen langwierigen Implementierungsprozess mit sich. So eine Entscheidung trifft man also nicht leichtfertig“, wirft Marco ein.  

 

Neben den administrativen Lösungen sind auch Applikationen beliebt, die sich an Gäste richten. Dazu zählen vor allem mobile Hotel-Apps (38 %), Chatbots (36 %) und Guest Messaging Systeme (29 %).  

 

„Hier müssen sich Hotels unbedingt bewusst machen, was ihre Gäste wirklich wollen und brauchen. Passen diese Lösungen zur Zielgruppe? Schaffen sie einen echten Mehrwert für Reisende? Diese Überlegungen sind wichtig, um Fehlinvestitionen zu vermeiden und sicherzugehen, dass das Hotel und seine Gäste gleichermaßen von neuen Applikationen profitieren“, ergänzt Elisha.  

 

Neue Investition, ja oder nein? Das steht oft im Weg 

 

Eine neue Lösung zu implementieren, wird vom Anbieter oft als einfacher, schneller Prozess dargestellt. Die Realität sieht aber je nach Programm und Voraussetzungen oft anders aus.  

 

„Viele Hotels haben Programme auf Servern im Hotel installiert und speichern auch Daten vor Ort. Das kann die Umstellung auf neue Systeme schwierig gestalten. Darum wird oft so lange gewartet, bis es gar nicht mehr anders geht und die Umstellung unumgänglich ist“, so Marco.  

 

Auch die Kosten neuer Technologien sind nicht zu vernachlässigen. Viele Anwendungen sparen zwar auf lange Sicht Geld oder helfen, mehr Umsatz zu generieren. Trotzdem ist vorher meist eine erhebliche Investition nötig, z. B. in Form von Teamschulungen, Implementierungskosten usw. 

 

Eine weitere Herausforderung ist es, wenn IT intern, vielleicht sogar vom Betreiber selbst gehandhabt wird. Das ist immerhin bei 38 % der Hotels der Fall. „Wenn es im Alltagsgeschäft immer viel zu tun gibt, wird die Einführung neuer Lösungen wohl oder übel auf die lange Bank geschoben, um sich um dringendere Dinge zu kümmern“, sagt Elisha.  

 

„Die Arbeit mit einem externen IT-Dienstleister kann hier zwar helfen, löst aber auch nicht alle Probleme. Oft dauert es lange, bis Kunden die nötigen Antworten oder Unterstützung bekommen. Trotzdem sollten vor allem wichtige Bereiche wie Datenschutz und IT-Sicherheit von Experten betreut werden. Das kann ein internes IT-Team oder ein verlässlicher externer Partner sein“, ergänzt Marco abschließend.  

 

Wie Sie sehen, bewegt sich die DACH-Hotellerie insgesamt in eine positive Richtung.  

 

Die Nachfrage hat sich seit der Pandemie wieder erholt und sieht weiterhin vielversprechend aus.  

 

Auch das steigende Interesse an neuer Technologie zeigt, dass sich die Branche stetig weiterentwickelt und bereit ist, innovative Lösungen anzunehmen.  

 

Mit den neuen Entwicklungen im Bereich KI wird es auch in Zukunft nicht langweilig. Eines ist also klar: aufregende Zeiten stehen bevor! 

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